Kinderhaus-Post 04-2020

Liebe Eltern, liebe Großeltern, liebe Familienangehörige,
liebe Freunde und Förderer unseres Kinderhauses,
liebe Leserinnen und Leser unserer Kinderhaus-Post…

Klimakrise, Corona, die Situation der Menschen in Moria und hier insbesondere die weiterhin äußerst prekäre Lage der auf Lesbos noch verbliebenden Kinder und Jugendlichen. Wir erleben derzeit vieler Orts eine beispiellose menschenrechtliche, gesundheitliche, kriegerische und politische Katastrophe. Manchmal fühlt sich die Lage der Welt hoffnungslos an. Mit diesem Blick im Kopf fällt es uns heute nicht ganz leicht, über die kleinen Sorgen und Ereignisse aus unserem Kinderhaus zu berichten. Dennoch wollen wir versuchen, Sie wieder über die zurück- und vor uns liegenden Wochen ausführlich zu informieren. Zugleich ist diese Ausgabe auch die letzte Kinderhaus-Post in diesem Jahr Gleich Anfang Januar 2021 werden Sie daher die nächste Kinderhaus-Post, zusammen mit unseren jährlichen Fragebogen über die erlebte Zusammenarbeit mit uns, erhalten.

Blicken wir zunächst einmal, wie immer an dieser Stelle, zurück. Der Harz-Urlaub hat allen sehr gut gefallen und viel Spaß gemacht. Die Temperaturen waren zwar deutlich kühler als sie zu diesem Zeitpunkt hier in Hannover waren, aber es schien fast ausschließlich die Sonne, so dass wir mit vielen Ausflügen wie z.B. einer nostalgischen Zugfahrt auf den Brocken, einer Stadtbesichtigung in Wernigerode, einer Wanderung entlang des Harzer Baumwipfelpfads, einen Besuch des Fledermaus-Museums in St. Andreasberg, einer Seilbahnfahrt auf den Wurmberg, einem Grillabend und unzähligen Fahrten mit der Sommerrodelbahn und vielem weiteren Angeboten mehr, ein sehr abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt haben. Besonders gefreut haben wir uns darüber, dass uns während des Harz-Urlaubes auch drei Ehemalige aus dem Kinderhaus sowie die Schwester eines noch bei uns lebenden Mädchens besucht haben und teilweise mehrere Tage geblieben sind. Auch ein 15-jähriges Mädchen, das Mitte August bei uns im Kinderhaus eingezogen ist, hat den Urlaub zum besseren Kennenlernen unserer Kinderhausfamilie genutzt. Am Ende des Urlaubs war ihr und unser Eindruck gleichermaßen, dass wir ausgesprochen gut zusammen passen und somit stand dem endgültigen Einzug nichts mehr im Wege. Wir freuen uns sehr, dass damit „7. Familienmitglied“ bei uns im Kinderhaus zu begrüßen. Nach dem Auszug unseres ältesten Jugendlichen Anfang Juli (wir berichteten in der letzten Kinderhaus-Post darüber), ist unsere Kinderhausfamilie damit wieder komplett.

Ebenfalls in unserer letzten Kinderhaus-Post berichteten wir über den 11-jährigen Noah Sallee, der als Schüler der Internationalen Schule in Hannover einen Spendenlauf exklusiv für unser Kinderhaus, von der Idee bis zur endgültigen Umsetzung, organisiert hat. Wenn Sie sich für seine Idee, warum er unsere Betreuungsarbeit unterstützt hat, interessieren, dann empfehlen wir Ihnen im Internet folgenden Link einzugeben:

https://sites.google.com/is-hr.de/g5noahs/home

In englischer Sprache erzählt Noah sehr ausführlich über seine Hintergründe zum Spendenlauf und hat uns damit fast schon zu Tränen gerührt. Noch einmal möchten wir uns dafür aufs allerherzlichste bei Noah bedanken. Die Finanzierung vieler unserer oben genannten Ausflüge im Harz haben wir daher ihm zu verdanken.

Mit sehr großem Bedauern hat unser langjähriger Hausmeister Jürgen Eberding zum 31. Juli seine Tätigkeit im Kinderhaus aus gesundheitlichen Gründen aufgeben müssen. Über 13 Jahre konnten wir uns auf Jürgen zu 100% verlassen. Wann immer etwas tropfte oder klemmte, Jürgen war sofort zur Stelle. Auch so manches Großprojekt im Haus und Garten hat Herr Eberding realisiert und damit unser Zuhause sehr verschönert. Dabei war er Ideengeber, Elektriker, Klempner (neuerdings heißt diese Berufsbezeichnung „Anlagenmechaniker“), Maler, Gärtner, Tischler, Architekt, Maurer, Grillmeister und noch vieles, vieles mehr. Wir werden unseren Jürgen sehr vermissen, denn er war nicht nur ein geschätzter Mitarbeiter, sondern auch ein Freund des Kinderhauses. Und letzteres lässt uns hoffen, dass wir auch weiterhin im freundschaftlichen Kontakt bleiben werden. Wir sagen herzlichen DANK für ALLES und wünschen Jürgen Eberding von ganzem Herzen ganz viel Glück & Freude, ein langes und gesundes Leben zusammen mit seiner lieben Frau Karmen und seinen erwachsenen Kindern.

Seit Juli hat nun Lothar Hoppe die Hausmeistertätigkeit (geringfügige Beschäftigung an 10 Stunden pro Woche) im Kinder- & Jugendhaus übernommen. Lothar war bereits seit dem vergangenen Jahr die Krankheitsvertretung von Jürgen Eberding. Daher ist es ein nahtloser Übergang und Lothar Hoppe ist hier bei uns schon alles bestens bekannt. Als ehemaliger Dachdecker ist Lothar Hoppe ein Handwerker durch und durch und zugleich, das haben wir bereits erkannt, wahrlich ein Allraoundtalent. Wir freuen uns über den „neuen“ / „alten“ Kollegen.

Auch die leider seit Februar erkrankte Martina Balzerowski (2. Hauswirtschaftskraft im Kinderhaus) ist glücklicherweise seit Kurzem wieder gesund und konnte ihre Beschäftigung wieder aufnehmen. Wir sind sehr froh darüber, dass Martina Balzerowski ihre schwere Erkrankung, Gott sei Dank, überwunden hat und wünschen ihr und Lothar Hoppe alles Gute in der Gemeinschaft unseres Kinderhauses.

Großer Dank gilt auch unserer 1. Hauswirtschaftskraft Hannelore Hoppe, die den Ausfall von Frau Balzerowski aufgefangen und damit so manche Überstunde auf sich genommen hat.

In diesem Jahr konnte aufgrund der Corona-Pandemie leider weder ein „Ehemaligen-Frühstück“ noch eine der beiden Harley-Ausfahrten stattfinden. Das ist natürlich sehr, sehr schade. Aber die Gesundheit geht nun mal vor. Deshalb müssen wir leider neben unserem bereits abgesagten Sommerfest, heute auch schon unsere diesjährige Adventsfeier im Kinderhaus endgültig känzeln. Bei 40 bis 50 Gästen und mehr, könnten wir auf unserer Adventsfeier beim besten Willen nicht für einen ausreichenden Sicherheitsabstand sorgen. Und eine Feier mit Mundschutz ist für uns auch nicht vorstellbar. Wir bitten daher freundlichst um Ihr Verständnis.

Mit dem neuen Schuljahr gab es auch den ein oder anderen Schulwechsel. Unsere Kinder und Jugendlichen besuchen nun folgende Schulformen:

Realschule (2), IGS (1), Gymnasium (2), web-individualschule (1), Berufsbildungswerk (1).

Ein Ausblick:

Momentan hoffen wir noch alle sehr, dass unsere geplante dreitägige Fahrt in den niederländischen Freizeitpark Efteling während der Herbstferien stattfinden kann. Allerdings gibt es in den Niederlanden leider von Tag zu Tag mehr Corona-Hotspots. Sollte auch der Freizeitpark Efteling demnächst dazu gehören, werden wir selbstverständlich von dieser Reise zurücktreten, da wir den Kindern und uns eine anschließende 14-tägige Quarantäne ersparen wollen und uns darüber hinaus das Risiko einer Ansteckung einfach zu groß ist. Dann müssen wir auch diesen märchenhaften Kurzurlaub in der Welt voller Wunder auf das Jahr 2021/2022 verschieben.

Nachdem im Frühjahr 2018 zunächst das Jungen-Badezimmer vollständig saniert wurde, wird ab dem 2. November unser Kinderhaus abermals zu einer Baustelle. Diesmal werden sowohl das in die Jahre gekommene Mädchenbad als auch die separate und sehr veraltete Jungen-Toilette in der 1. Etage ebenfalls von Grund auf erneuert. Ungefähr vier Wochen wird das voraussichtlich dauern und zugleich viel Lärm und Schmutz bedeuten. Im Dezember dann, werden jedoch beide Räume im neuen Glanz erstrahlen und ganz gewiss bei den Kindern und Jugendlichen zu mehr Bade- und Duschvergnügen führen (so zumindest unsere Hoffnung).

Coronabedingt fällt in diesem Jahr auch das „Feuerwerk der Turnkunst“, das wir seit über zwanzig Jahren jeweils am Silvesterabend besuchten, aus bzw. es wurde auf einen Sonntag im März verschoben. Auch auf ein weiteres, festes Ritual müssen wir daher Silvester leider verzichten. Denn seit 1993 gingen wir nach dem „Feuerwerk der Turnkunst“ bei unserem Lieblingsgriechen „Parga“ in Hannover-Linden essen. Ein Alternativprogramm für den letzten Tag des Jahres 2020 müssen wir uns daher noch einfallen lassen.

Wir blicken sehr hoffnungsvoll auf das Jahr 2021 und sehnen uns zugleich nach einem baldigen Corona-Ende. Lassen Sie trotz alledem die verbleibenden Wochen des Jahres 2020 in Ruhe und Besinnlichkeit ausklingen.

Bleiben Sie gesund und behütet.

Das KJH-Team…

Nicole Blumreiter – Joana Thamm – Larissa Meyer
Roman Flegler – Jens Kyrieleis & Jens-Olaf Amthor

Hoffe nicht auf Zukünftiges, denke über Vergangenes nach.
Wer das Morgen nicht bedenkt, wird Kummer haben, bevor das Heute zu Ende ist.

Konfuzius

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