Kinderhaus-Post 05-2022

Liebe Eltern, liebe Großeltern, liebe Familienangehörige,
liebe Freunde und Förderer unseres Kinderhauses,
liebe Leserinnen und Leser unserer Kinderhaus-Post…

das Jahr neigt sich langsam, aber mit großen Schritten, dem Ende entgegen und wir fragen uns, wo ist bloß mal wieder die Zeit geblieben?

Das wird sich auch unser Kollege Roman Flegler gefragt haben, denn seine achtwöchige Elternzeit ist vergangen wie im Fluge. Seit dem 7. November ist Roman Flegler wieder an Bord unseres Kinder- & Jugendhauses und darüber freuen wir uns, denn er hat uns allen sehr gefehlt.

Nach reiflicher Überlegung und schweren Herzens haben wir uns im Team dazu entschlossen, auch in diesem Jahr keine Adventsfeier im Kinder- & Jugendhaus auszurichten. Wenn zum Glück auch die „Coronafallzahlen“ rückläufig sind, ist uns dennoch das Risiko zu groß bei ca. 50 zu erwartenden Gästen dicht beieinander sitzend, vielleicht wieder bastelnd und singend gemeinsam Advent zu feiern. Da auch beim Tragen einer FFP2 Maske unserer Meinung nach nicht so recht eine weihnachtliche Stimmung aufkommen kann, haben wir die Entscheidung getroffen, erst im kommenden Jahr wieder eine Adventsfeier im Kinder- & Jugendhaus anzubieten. Wir hoffen und bitten Sie daher um Verständnis.

Dafür steht bereits der Termin unseres nächsten Sommerfestes fest und wir möchten Sie schon heute bitten sich diesen Tag vorzumerken. Am Samstag, dem 1. Juli 2023 feiern wir unser Sommerfest zur gewohnten Zeit zwischen 15.00 Uhr und ca. 19.00 Uhr im Garten des Kinder- & Jugendhauses. Mit dabei sein wird auch unser langjähriger DJ-Chriz, der dieses Jahr leider andere Verpflichtungen hatte und deshalb nicht für die musikalische Unterhaltung auf unserem Sommerfest sorgen konnte. Wir freuen uns über seine Zusage.

Jetzt den Übergang zu finden, fällt nicht ganz leicht, denn mit nur 53 Jahren ist nach langer, schwerer Krankheit die Mutter einer Ehemaligen am 13.10. im Krankenhaus verstorben. Neun Jahre lang bestand zwischen unserem Kinderhaus und der Mutter ein regelmäßiger, überwiegend telefonischer Kontakt. Beeindruckt hat uns dabei stets die Freundlichkeit und große Wertschätzung, die die Mutter gegenüber unserer Betreuungsarbeit, trotz mancher sprachlicher Verständigungsschwierigkeiten, immer wieder zum Ausdruck brachte. Uns wird das ganz gewiss in guter Erinnerung bleiben, denn so etwas erleben wir nicht oft. Ein kleiner Trost für ihre Tochter und uns ist es, dass das lange Leiden nun, Gott sei Dank, ein Ende gefunden hat. Wir werden in jedem Fall der Mutter ein ehrendes Andenken bewahren.

Auch ist die Zeit für unsere Alexandra (Name geändert), als Gast auf unserer Wohnzimmercouch, bei freier Kost und Logie, vorbei, denn sie hat zum 1. November eine schöne Wohnung in Hannover gefunden, in der sie nun zusammen mit einer Freundin eingezogen ist. Nach ihrem FSJ in Großbritannien gestaltete sich die Wohnungssuche recht schwierig. Weil wir in so einer Situation niemanden von unseren Ehemaligen im Regen stehen lassen, war es selbstverständlich ihr bei uns eine vorübergehende Wohnmöglichkeit anzubieten. Ein Orientierungsstudium in den MINT-Fächern an der Hochschule Hannover hat sie im September begonnen und schlägt sich seitdem mit unserer Hilfe durch eine wahre Antragsflut, denn diverse Anträge mussten gestellt werden und viele davon waren zum Teil doch recht kompliziert gestaltet. Und das glauben Sie uns bitte, war alles andere als einfach.

Voraussichtlich stehen demnächst Veränderungen in unserem Kinder- & Jugendhaus an, die wir zwar sehr bedauern, jedoch dazu führen werden, dass wir ein Kind oder einen Jugendlichen neu bei uns aufnehmen können. Wir möchten mit unserem Betreuungsangebot vor allem die Kinder/Jugendlichen erreichen, die viele Abbrüche in vorherigen Lebenskontexten, wie Pflegefamilie und/oder Heim hatten. Häufige Abbrüche führen dann zwangsläufig auch zu vielen Bezugspersonenwechsel. Diese Jungen und Mädchen hatten leider noch nicht das Glück, sagen zu können: Ich habe nach meinem familiären Zuhause einen „Platz“ gefunden. Unsere Kinder- & Jugendhausfamilie möchte ein „Zuhause“ sein. Die Kinder und Jugendlichen haben vor ihrem Einzug und ihrer ganz persönlichen Entscheidung, ob sie im Kinderhaus leben wollen oder nicht, viel Zeit uns näher kennenzulernen. An mehreren Tagen in der Woche und auch an den Wochenenden oder in den Ferien erhalten die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit, sich ein genaues Bild über das Kinderhaus und unsere Betreuungsarbeit machen zu können. Partizipativ, wertschätzend und auf Augenhöhe treten wir den jungen Menschen gegenüber. Uns reicht es dabei nicht, wenn unsere Betreuten „nur“ zufrieden sind und sich soweit „gut aufgehoben“ fühlen. Wir möchten ihnen mit unserem Betreuungsangebot auch eine Vielzahl freudiger, glücklicher Momente ermöglichen, um u.a. damit wieder erneut, für manche von ihnen leider auch erstmalig, eine positive, lebensbejahende Grundeinstellung aufbauen zu können. Denn wie heißt es doch so trefflich: „Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit.“

Heilig Abend haben sich bereits sechs Ehemalige unseres Jugendhauses angekündigt, um nicht alleine für sich, sondern mit uns gemeinsam Weihnachten zu feiern. Wir freuen uns sehr auf ihren Besuch und auf das traditionelle Raclette-Essen am Abend, das unter dem Motto steht: gemeinsam schnippeln – gemeinsam genießen! Hoffentlich haben wir dabei wieder alle genauso viel Spaß wie in den vergangenen Jahren.

Die nächste Kinderhaus-Post erhalten Sie bereits Anfang Januar. Wie gewohnt zusammen mit unserer jährlichen Befragung u.a. an die Eltern/Großeltern und Vormünder unserer Kinder und Jugendlichen, wie sie im zurückliegenden Jahr die Zusammenarbeit mit uns erlebt haben. Über eine rege Teilnahme an unserer Befragung würden wir uns sehr freuen, gibt sie uns doch Aufschluss darüber, was gut lief oder vielleicht zukünftig besser laufen sollte, denn aus Fehlern kann man (können wir) ja nur lernen.

Am Sonntag ist bereits der 1. Advent. Wir wünschen Ihnen deshalb schon heute eine schöne, besinnliche Vorweihnachtszeit, ein gesegnetes Weihnachtsfest, an dem all Ihre Erwartungen und Hoffnungen für Sie und ihre Kinder in Erfüllung gehen mögen. Kommen Sie gut und gesund in das neue Jahr. Wir hoffen auf ein 2023 mit weniger Leid, Not und Chaos sowie auf ein Ende der vielen kriegerischen Auseinandersetzungen weltweit.

Wir alle sollten uns bemühen freundlicher, respektvoller und ja auch liebevoller miteinander umzugehen und weitaus mehr füreinander da zu sein. Dies gilt im Besonderen für die Menschen, die nicht unbedingt auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Egoismus, Habgier und Intoleranz, verbale und persönliche Anfeindungen/Aggressionen nehmen leider in unserer Gesellschaft immer weiter zu. Darüber hinaus geraten viele Menschen ganz unverschuldet in große Not. Ein jeder von uns kann, wenn er bzw. sie es auch ernsthaft will, einen kleinen Beitrag leisten, für ein mehr an Mitmenschlichkeit. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten sich zu engagieren und/oder an Hilfsprojekte vor Ort oder in der Welt zu spenden. Deshalb möchten wir Sie in diesen Zeiten bitten, vorerst nicht mehr an unser Kinderhaus zu spenden, sondern Ihren Blick z.B. auf „Brot für die Welt“, den Tafeln für Bedürftige, die Obdachlosenhilfe, „Save the children“, UNICEF, die Kindernothilfe oder den vielen, vielen anderen gemeinnützigen Vereinen und Initiativen zu richten und diese zu unterstützen. Dafür schon jetzt auch von uns ein ganz herzliches DANKESCHÖN!!!

Ihr Jens-Olaf Amthor & das KJH-Team…
…Nicole Blumreiter – Rabea Krüger – Jenny Juchelka – Roman Flegler – Jens Kyrieleis

Zu guter Letzt:  

Mit dieser Kinderhaus-Post möchten wir, wie immer an dieser Stelle, alle Menschen, Firmen und Institutionen nennen, die uns seit der jeweils letzten Kinderhaus-Post finanziell, ideell oder materiell unterstützt haben. Wir bedanken uns daher noch einmal ganz herzlich für die famosen Unterstützungen seit dem 27. August 2022 bei:

  • Anja Schubert
  • Elke Oberheide
  • Inge Schüller
  • Dr. Rudolf Karl Schubert (Rudi)
  • Klaus Schubert

… sowie weitere Menschen, die nicht namentlich genannt werden möchten.

Eine Voraussetzung für den Frieden ist der Respekt vor dem Anderssein und vor der Vielfältigkeit des Lebens.
Dalai Lama / Tendzin Gyatsho, buddhistischer Mönch und Oberhaupt der Tibeter, *1935

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