Kinderhaus-Post 03-2024

Liebe Eltern, liebe Großeltern, liebe Familienangehörige,
liebe Freunde und Förderer unseres Kinderhauses,
liebe Leserinnen und Leser unserer Kinderhaus-Post,

manchmal geschehen Dinge, die unsere Planungen ziemlich durcheinander wirbeln, wie zum Beispiel die für uns völlig überraschende Kündigung unserer Kollegin Jenny Juchelka, die bereits Ende Juni aus unserem Kinder- & Jugendhaus ausgeschieden ist. Uns macht der plötzliche Weggang von Jenny sehr traurig. Gleichwohl möchten wir uns für die knapp dreijährige gute Zusammenarbeit bedanken und wünschen ihr weiterhin beruflich wie privat alles erdenklich Gute.

Für uns bedeutet die Kündigung unserer Kollegin nun auch, dass wir uns erneut auf die Suche machen müssen, nach einer/einem engagierten Erzieher*in. Die Suche hat natürlich schon längst begonnen, aber leider bisher ohne Erfolg. Mehr Infos zu den Voraussetzungen und den Erwartungen an den/die Bewerber*in finden Sie in einer ausführlichen Stellenbeschreibung auf unserer Homepage. Bitte weitersagen und wer weiß, vielleicht finden wir dadurch jemanden, der bzw. die wieder unsere Betreuungsarbeit genauso vielfältig bereichern kann, wie die ausgeschiedene Kollegin Jenny Juchelka.

Leider hat die unerwartete Vertragsauflösung auch dazu geführt, dass wir unseren Kinderhaus-Urlaub kurzfristig stornieren mussten, denn Jenny war als 3. Betreuerin dafür fest eingeplant. Mit nur zwei Betreuern in den Urlaub zu fahren, wäre auch im Hinblick auf die Selbstversorgung und der großen Altersspanne unserer Kinder und Jugendlichen, mit wiederum sehr unterschiedlichen Interessen und Bedürfnissen, nur schwer umzusetzen gewesen. Deshalb haben wir uns schweren Herzens dazu entschieden, den Urlaub abzusagen, zumal leider keiner der anderen Teamkolleg*innen hätte einspringen können, da sie selbst für die Zeit in der der Kinderhaus-Urlaub stattfinden sollte, nun anderweitig verplant bzw. ihren eigenen Erholungsurlaub gebucht hatten. Zumindest ist uns zum Glück kein finanzieller Schaden entstanden, denn wir konnten das gebuchte Ferienhaus im Sauerland noch sehr kurzfristig stornieren und haben sogar die geleistete Anzahlung vom Vermieter dankenswerterweise zurückerstattet bekommen. Diese Kulanz seitens des Ferienhaus-Vermieters ist alles andere als selbstverständlich und wir haben uns deshalb außerordentlich gefreut.

In den Sommerferien, mit überwiegend Regenwetter, ein Alternativprogramm auf die Beine zu stellen, war nicht ganz einfach. Dennoch hat so manche Aktivität stattgefunden, wie z.B.: eine Wanderung mit einer Jugendlichen, Tretbootfahren auf dem Maschsee, Schwimmen im Annabad, Kinobesuche, Klettern im Hochseilgarten „Pirate Rock“ in Isernhagen, Angeln im Mittellandkanal und im Wedemarker Forellenhof und ein Zoobesuch mit einem Kind. Außerdem waren wir im EXPO-Park der Sinne und haben zahlreiche Fahrradtouren mit unserem Jüngsten unternommen, Minigolf gespielt und natürlich Eis geschlemmt und uns an besonderen Restaurantbesuchen, wie z.B. am asiatisches all-you-can-eat-Büffet im Ding Feng, erfreut. Ein Highlight war sicherlich auch der verregnete Nachmittag im HI-SCORE, der ultimativen Videospieleausstellung im Gaming Center Hannover. Dort konnten unsere Kids nicht nur die unterschiedlichsten Spielekonsolen der vergangenen Jahrzehnte bestaunen, sondern auch viele von ihnen ausprobieren. In der letzten Ferienwoche standen noch schwimmen und erste zaghafte Wasserski Versuche im Blauen See in Garbsen an sowie der Besuch des Season Eröffnungsspiels zwischen Hannover 96 versus SSV Jahn Regensburg am 03. August. Ein tolles Spiel, ein traumhaftes Ergebnis mit 2 zu 0 für Hannover 96 und somit Platz 3 der 2. Bundesliga. Herz was willst du mehr…

Einer unserer Jugendlichen hat darüber hinaus Anfang der Sommerferien an einem einwöchigen Segeltörn auf der Amphitrite, einem Drei-Mast-Schoner des Vereins Clipper DJS (Deutsches Jugendwerk zur See, Segeln auf Traditionsseglern), teilnehmen dürfen. Das imposante Schiff wurde in den Jahren 1884-1887 in England gebaut und ist somit die Grand Old Lady der CLIPPER Flotte. Nach einer wechselvollen wie abenteuerlichen Vergangenheit (nahm u.a. an Regatten teil, diente im 2. Weltkrieg als Ballonsperre gegen Tiefflieger und war sogar Anfang der 70er Jahre ein Filmschiff), wurde die Amphitrite 1972 zu einem Jugendschiff umgebaut und ist seitdem im Besitz des Vereins CLIPPER DJS. Dieses Erlebnis wird den 17-Jährigen sicherlich sein ganzes Leben begleiten, denn der Törn auf der Ostsee war Herausforderung und Abenteuer zugleich für ihn. Wir danken der Familie Minkinn sehr, sehr herzlich, dass sie unseren Jugendlichen mit unter ihre „Fittiche“ genommen und diese Reise für ihn ermöglicht haben. Die nicht ganz unerheblichen Kosten für diesen einzigartigen Segeltörn haben wir, wie auch viele weitere der o.g. Ferienaktivitäten, aus unseren Spendengeldern finanzieren können. Wir können gar nicht oft genug betonen, wie dankbar wir für all die Unterstützungen sind. Nur dadurch ist es uns möglich, dass wir unseren Kindern und Jugendlichen derart besondere erlebnispädagogische sowie sozial- und persönlichkeitsbildenden Angebote, überhaupt erst machen können. Herzlichen DANK für all die kleinen und großen Spenden, die einmaligen und die wiederkehrenden, die stets viel Freude bei uns allen auslösen (siehe die namentliche Auflistung am Ende dieser Kinderhaus-Post).

Doch blicken wir auch noch einmal zurück auf die Zeit vor den Sommerferien, denn zwei unserer Mädchen haben ihren Realschulabschluss geschafft. Dazu gratulieren wir den beiden nochmals ganz herzlich. Eine Jugendliche besucht jetzt die Fachoberschule Verwaltung und Rechtspflege und macht derzeit ein Langzeitpraktikum in einer Rechtsanwaltskanzlei. Die andere möchte im Sommer 2027 ihr Abi machen und wird daher ihre Schullaufbahn an der Freien Evangelischen Schule fortsetzen. Wir wünschen beiden für die eingeschlagenen Wege weiterhin ganz viel Glück und Erfolg.

Am 15. Juni feierten wir unser Sommerfest und zugleich das 35.-Jährige Kinder- & Jugendhaus Bestehen. Erfreulich viele Gäste, auch aus der Nachbarschaft, sind zu uns gekommen und haben mit uns gefeiert und getanzt, denn die von uns engagierte Ritmo Samba Show hielt niemanden auf den Stühlen. Darüber hinaus hatten wir während unseres Festes ein Eisfahrrad der Firma „nice zeit“ gebucht. Dort konnte man geschmacklich ungewöhnliches, aber sensationell leckeres Eis der Spitzenklasse genießen. Und das umsonst und so oft man wollte. Dass dieser Eisstand sehr großen Anklang bei „JUNG & ALT“ gefunden hat, brauchen wir sicherlich nicht zu betonen. Des Weiteren konnte sich unser Kuchen- und Abendbuffet, auch dank der großartigen und kreativen Unterstützung vieler unserer Gäste, wahrlich sehen lassen. Insgesamt zählten wir an diesem Tag im Garten unseres Kinderhauses über 150 bestens gelaunte kleine und große Besucher, darunter viele Jugendliche/junge Erwachsene, die vor Jahren mal bei uns im Kinderhaus gelebt haben sowie ehemalige Kolleg*innen zum Teil mit ihren zwischenzeitlich eigenen Kindern. Und wie war das Wetter? Genau richtig würden wir sagen, kein Regen am Nachmittag, dafür aber Sonnenschein und angenehme Temperaturen um die 22 Grad. Wir haben viele positive Rückmeldungen von unseren Gästen erhalten über die wir uns sehr gefreut haben, denn scheinbar haben sich alle bei uns gut versorgt und gut unterhalten gefühlt. Damit haben wir unser Ziel erreicht, denn unsere Sommerfeste sollen ja auch stets ein DANKESCHÖN für all unsere Sponsoren und Förderer sein, ohne die unsere Betreuungsarbeit zweifellos eine andere wäre. Wir sind sehr dankbar für all die lieben und engagierten Menschen an unserer Seite.

Ein besonderer und dazu noch überaus liebenswerter Mensch ist übrigens unsere Hannelore Hoppe, die am 1. Juli bereits seit 30 Jahren in unserem Kinder- & Jugendhaus als Haushaltshilfe arbeitet. Wobei Haushaltshilfe eigentlich keine gute Bezeichnung ist, denn Hannelore ist für uns alle so viel mehr. Sie hat das Kinderhaus mit geprägt, ist Ansprechpartnerin in (fast) allen Belangen, kreiert und gestaltet unseren Kinderhaushalt, kümmert sich um all das, was unser Zuhause gemütlich und behaglich macht. Kocht, wäscht, bügelt und noch so vieles, vieles weitere mehr. Was wären wir ohne unsere Hannelore, die stets für alle ein offenes Ohr hat und einen guten und praktikablen Ratschlag bereit hält. Zuhören, ist eine Kunst, die viele Menschen heutzutage leider verlernt haben. Unsere Hannelore dagegen ist eine Meisterin im Zuhören. Wir haben in den drei Jahrzehnten vieles gemeinsam erlebt und gewuppt. Und logisch, es waren auch traurige, belastende und anstrengende Zeiten mit dabei, die nun mal zum Leben dazugehören. Dennoch war Hannelore stets für uns ein Fels in der Brandung, wir konnten uns immer und zu jeder Zeit auf sie verlassen. Was für ein unbeschreibliches Glück, dass meine damalige Kollegin Andrea Jaworski und ich im Sommer 1994 auf unserer Terrasse sitzend, aus einer wahren Flut von Bewerberinnen (ja, das gab es tatsächlich mal), mit Hannelore die Richtige gefunden und somit den Jackpot gewonnen haben. Für das alles sagen wir von ganzem Herzen DANKE und hoffen auf noch viele gemeinsame Jahre in kollegialer und vor allem freundschaftlicher Verbundenheit.

Vor Kurzem ist ein 13-Jähriger Junge, nach nur einem knappen Betreuungsjahr in unserem Kinder- & Jugendhaus, wieder ausgezogen. Es war sein Wunsch in eine Jugend-WG zu ziehen. Seine Entscheidung zu akzeptieren fiel uns ganz gewiss nicht leicht, denn gerne hätten wir die Betreuung mit ihm fortgesetzt. Aber wir möchten für unsere Kinder und Jugendlichen ein Zuhause sein, indem sie sich wohl- und geborgen fühlen und müssen lernen damit umzugehen, wenn dies von einem jungen Menschen so leider nicht empfunden wird.

Aufgenommen haben wir zwischenzeitlich ein 9-Jähriges Mädchen. Wir werden alles in unserer Kraft stehende tun, um dem Mädchen das Einleben- und Zurechtfinden in unserer Kinderhausfamilie so gut und einfach wie möglich zu gestalten. Somit leben in unserem Kinder- & Jugendhaus wieder sieben Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene (drei Mädchen und vier Jungen) im Alter zwischen 9 und 20 Jahren.

Das soll es für heute mal wieder gewesen sein. Die nächste und damit vierte und letzte Kinderhaus-Post in diesem Jahr werden wir voraussichtlich im November versenden. Kaum zu glauben wie schnell das Jahr bisher verflogen ist. Es ist August und es wird nicht mehr lange dauern bis die ersten Weihnachtsplätzchen in den Regalen der Supermärkte stehen.

Bleiben Sie gut behütet und verlieren Sie bitte trotz allem nicht die Zuversicht. Wir alle wissen, es gibt weltweit scheinbar mehr Krisen als die Welt gefühlt verkraften kann. Dennoch sollten und dürfen wir unsere Hoffnung und den Glauben nicht verlieren. Wenn wir die Welt wieder verbessern und ein Stück weit freundlicher gestalten wollen, muss ein jeder von uns den ersten Schritt tun. Fangen wir damit an! Heute und nicht erst morgen!

Ihr Jens-Olaf Amthor & das KJH-Team…
…Nicole Blumreiter – Rabea Krüger – Roman Flegler- Kai -Christian Steinke

sowie das Hauswirtschaftliche Team…
… Hannelore Hoppe – Laura Hoppe – Lothar Hoppe

Zu guter Letzt:  

Mit dieser Kinderhaus-Post möchten wir, wie immer an dieser Stelle, alle Menschen, Firmen und Institutionen nennen, die uns seit der jeweils letzten Kinderhaus-Post finanziell, ideell oder materiell unterstützt haben. Wir bedanken uns daher noch einmal ganz herzlich für die famosen Unterstützungen seit dem 16. Mai 2024 bei:

• Anja Schubert
• Iris Helmchen
• Monika Ludwig
• Ursula Pohl
• Frau Riech
• Elenore Ramm-Lüdtke & Walter Malz
• Karin und Dieter Hunsche
• Dr. Rudolf Karl Schubert
• Teresa Marek
• Anne Sperber
• Uwe Wendscher
• Prof. Dr. Klaus & Therese Goehrmann
• Gabriele Kremkow
• Dr. Holger & Anne Christin Klose
• Luca Blumreiter
• Stefanie Schmidt
• Elisabeth Sandrock
• Aki Zur
• Familie Olaf und Nicole Blumreiter
• Roman Flegler
• Mia und Rabea Krüger
• Jenny Juchelka
• Jens Kyrieleis
• Zaubernuss (Floristikfachgeschäft Wolf)
• Harley Davidson Chapter Hannover
• Monika Mai
• Angelika & Ferdinand Kolle
• Cornelia Bahder
• Wiebke Rendschmidt
• Falco Kelb
• Hannover 96

sowie selbstverständlich bei all denen, die hier nicht namentlich erwähnt werden möchten!